ÖPNV Ehrenamtskarte tritt in Kraft
Ab dem 01.04. ist es soweit. Die lange erwartete ÖPNV Ehrenamtskarte für die Kettiger Feuerwehrleute tritt in Kraft.
In Zusammenarbeit mit der kommunalen ÖPNV Förderungsgesellschaft mbH haben Feuerwehrleute ab sofort die Möglichkeit im Einsatzfalle kostenlos den in Kettig hoch frequentierten Personennahverkehr zu nutzen.
Die in Teilen der Bevölkerung als „Geisterbusse“ bekannten Gefährte werden die an den Bushaltestellen wartenden Feuerwehrkameraden auflesen und direkt zur Einsatzstelle befördern. Da sich in der Regel keine weiteren Personen im Bus befinden, stellt dies keine Behinderung der Passagiere dar.
Berechnungen haben ergeben, dass die Einsatzgrundzeit von 8 Minuten problemlos eingehalten werden kann, auch wenn in mehreren Ortschaften der VG Weißenthurm ein zeitgleicher Einsatz stattfinden sollte.
Die Ausrüstung wird in speziellen Rollwagen im inneren des Busses gelagert und kann bei Bedarf unter Mithilfe des als ÖPNV-Maschinist geschulten Busfahrer zur Verfügung gestellt werden. Die erhöhte Zuladung wird durch die geringe Anzahl der Passagiere kompensiert. Die Schulung der Busfahrer wird die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Koblenz übernehmen. Die Wartezeiten für den Erwerb der Standardlehrgänge Gruppenführer & Co. wird dadurch noch weiter verschlechtert – aber das ist es wert.
Eine Erweiterung der Busse für die Nutzung des Sonder- und Wegerecht nach §35 und 38 StVO ist aktuell durch die ausgelastete LFKS und des Land RLP in finaler Prüfung und wird bis Ende April erwartet. So ist angedacht, dass die eingesetzten Busse zusätzlich mit Einsatzhorn und notwendiger Warneinrichtung ausgestattet werden. Werkseitig wurde dies bei der Beschaffung der Busse bereits vorgesehen. Gerade im Brennpunkt „Breite Straße“ wird gehofft, den stellenweise vorhandenen Stau mit mehr als 3 Bussen priorisiert aufzulösen.
Im Laufe der kommenden Woche werden ohne jegliche Information in weiteren Bereichen der Kettiger Straßen vorhandene Parkplätze für den notwendig, erweiterten Busverkehr und somit benötigte Rangierfläche entfernt. Anwohner der bisherigen Buslinie kennen dieses Prozedere bereits. Bei Anfragen hierzu steht Ihnen das Ordnungsamt der VG Weißenthurm stets bemüht zur Verfügung.
Erhofft wird sich eine CO² Einsparung, welche bei der hohen Anzahl der Einsätze in den 3stelligen Co²-Tonnen Bereich/Jahr gehen wird. Auch der Verschleiß/Emission der Privatfahrzeuge und Kettiger Feuerwehrfahrzeuge wird reduziert, da die Fahrzeuge weniger ausrücken müssen bzw. in Anspruch genommen werden. Im Fall, dass ein von der Bundesregierung persönliches CO²-Konto eingeführt wird, wird den teilnehmenden Einsatzkräften der eingesparte individuelle Wert gutgeschrieben. Der Wert soll mindestens einem Steak pro Einsatz und Einsatzkraft entsprechen.
Weiterhin können mit dieser Maßnahme die aktuell sehr langen Lieferzeiten von Feuerwehr-Neufahrzeugen kompensiert werden.
Einigkeit besteht bereits bei dynamischen Funkrufnamen. Die Busse buchen sich automatisch mit ihren kompatiblen Funkgeräten via Cobra-System der Leitstelle Koblenz im Einsatzfall im jeweiligen Ausrückbereich ein und erhalten in unserem Fall den Funkrufnamen Florian Kettig 332/1.
Im weiteren Verlauf des Projekts wird geprüft, Freiwillige Feuerwehrleute als hauptberufliche Busfahrer strategisch im möglichen Einsatzgebiet einzusetzen.
Auch ein noch zu integrierender Wassertank, sowie eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe wird vermutlich erst in der nächsten Generation der Busse umgesetzt werden. Voraussetzung wird ein Wasserstoffantrieb sein, der bei Herstellung der Elektrizität das abfallende Wasser zum Befüllen des Tanks nutzen kann.